Das Support Ende für Windows XP kam nicht wirklich überraschend. Schon seit 2007 wurde immer wieder darauf aufmerksam gemacht, im letzten Jahr war das Thema in aller Munde. Trotzdem überrascht es natürlich nicht, dass noch immer zahlreiche Windows XP Rechner treu ihre Arbeit verrichten.
Richtig ärgerlich ist das Ganze allerdings dann, wenn dem Steuerzahler dadurch Kosten entstehen. Wie das Handelsblatt aktuell berichtet, sind im Deutschen Bundestag eine nicht näher genannte Anzahl der insgesamt 7.300 Rechner noch mit Windows XP ausgestattet. Für eben jene Rechner hat die Bundestagsverwaltung mit Microsoft einen sogenannten Custom-Supportvertrag abgeschlossen, der die Steuerzahler bis Januar 2015 rund 119.000 Euro kostet. Dann soll auch der letzte Arbeitsplatz umgerüstet sein.
Kurios an der ganzen Geschichte ist die Tatsache, dass der Bundestag per IT-Sicherheitsgesetz Betreiber kritischer Infrastrukturen verpflichten möchte, ihre Systeme zu schützen, selbst aber mit einem anfälligen und veralteten Betriebssystem arbeitet. Ganz alleine ist der Bundestag mit diesem Problem aber nicht. Auch die Bundeswehr hatte im Mai noch 50.000 Rechner mit Windows XP im Einsatz. Verschiedene Behörden in Niedersachsen und Berlin müssen ebenfalls Steuergelder für den zusätzlichen Windows XP Support aufwenden.