Dass die Geheimdienste scharf darauf sind, die Kommunikation auf Smartphones mitzuhören ist klar. Der normale Weg wäre nun, einen richterlichen Beschluss zu erwirken, was aber recht zweitaufwendig und hoffentlich nur in begründeten Verdachtsfällen möglich ist. NSA und der britische GCHQ haben es sich einfacher gemacht und den größten Hersteller von SIM Karten gehackt. Das geht laut “The Intercept” aus Dokumenten den Whistleblowers Edward Snowden hervor.
Demnach sind also der amerikanische Geheimdienst NSA und sein britisches Pendant GCHQ in das interne Computernetzwerk der Firma Gemalto eingedrungen und sind so an die Verschlüsselung der SIM Karten gelangt. Gemalto ist in 85 Ländern der Welt tätig und liefert pro Jahr rund zwei Milliarden SIM Karten aus. Zu den Kunden gehören neben zahlreichen Mobilfunkanbietern wie AT&T, T-Mobile, Deutsche Telekom, Verizon und Sprint auch zahlreiche Banken, die österreichische Bürgerkarte oder Anbieter von Zugangssystem für Gebäude.
Durch den Zugriff auf die internen Daten von Gemalto waren NSA und GCHQ einfach und bequem in der Lage, einen großen Anteil der Mobilfunkkommunikation mitzulesen – sowohl Gespräche als auch Daten. “Wenn man die Schlüssel hat, ist die Entschlüsselung von Datenverkehr einfach”, sagt Christopher Soghoian, Technik-Experte bei der American Civil Liberties Union, dem Online-Magazin “The Intercept”.
Wie kann man sich schützen? Eigentlich nur, indem man seine Kommunikationswege nochmals zusätzlich verschlüsselt. Für Telefonate bietet sich die App “Signal” an, für Android “RedPhone“.