Seit dem 02. August ist nun das Anniversary Update für Windows 10 verfügbar, welches das Betriebssystem auf die Build Version 1607 aktualisiert. Unter der Haube hat sich eine Menge verändert, auch gibt es neue Features, welche es den Administratoren einfacher machen soll die Installation von Windows 10 zu steuern oder nachträglich Konfigurationen anzupassen. Aber auch für den Endanwender hat sich das ein oder andere geändert. Verteilt wird das Update in verschiedenen Wellen, weshalb es nicht bei allen zur gleichen Zeit ankommen wird. Wer ungeduldig ist, kann aber wie gewohnt das Media Creation Tool verwenden und damit das Update manuell starten.
Die auffälligste Änderung findet sich sicher im Startmenü wieder. Hier hat Microsoft nun zum wiederholten Mal Hand angelegt und Schaltflächen und Verknüpfungen neu angeordnet. Außerdem gibt es für die Windows Oberfläche nun einen sogenannten “Dark Mode”. Naja, eher für die Kategorie “Wer es braucht…”.
Schon eher nützlich sind die Änderungen im Info-Center. So zeigt das Info-Center jetzt nicht mehr nur Informationen an, es können jetzt auch dynamische Elemente angezeigt werden. Wetterinformationen, Nachrichten und Animationen sind möglich. Außerdem kann man auf Nachrichten (z.B. aus Skype) direkt reagieren. Außerdem werden die Meldungen nun auch nach Priorität sortiert. Wichtige Meldungen vom Windows Defender werden beispielsweise oben angezeigt, unwichtigere Meldungen von Apps folgen weiter unten. Außerdem lassen sich die Buttons für “Schnell-Aktionen” nun konfigurieren, also hinzufügen oder entfernen.
Vorteil der Apps ist unter anderem die Tatsache, dass diese jeweils in einem eigenen Container abgeschottet voneinander laufen. Das sollte schon hinlänglich bekannt sein. Probleme sollten damit deutlich weniger auftreten als bei traditionellen Anwendungen. Wenn aber doch mal etwas schief geht, lässt sich jede einzelne App nun auf den Ausgangszustand zurücksetzen. Zu finden ist das Ganze unter den EINSTELLUNGEN und dort unter SYSTEM und APPS & FEATURES. Hier die gewünschte App anklicken und unter ERWEITERTE OPTIONEN findet sich die entsprechende Option.
Eine wichtige Neuerung ist sicher im Edge Browser zu finden. Dieser unterstützt nun Erweiterungen. Viel ist zwar noch nicht verfügbar, aber verschiedene AdBlocker und mit “LastPass” auch ein Passwort Manager sind schon verfügbar. Außerdem lassen sich Webseiten auf Wunsch auch für eine Offline Nutzung speichern.
Für Nutzer von Tablet oder anderen Touch fähigen Geräten gibt es nun mit “Windows Ink” noch bessere Unterstützung. Es lassen sich so Kurznotizen, Skizzen oder Routen in Maps zeichnen. Das Ink-Icon sollte auf allen Touch fähigen Geräten automatisch angezeigt werden, ansonsten kann man die Oberfläche auch auf Desktops mit einem Rechtsklick auf die Taskleiste im entsprechenden Menüpunkt starten.
Nicht zur Freue aller wurde auch Cortana weiter aufgebohrt und ist nun omnipräsent. Der Such Assistent steht nun auch auf dem Sperrbildschirm mit dem Codewort “Hey Cortana” zur Verfügung oder im Edge Browser. Dazu einfach ein Wort markieren und mit der rechten Maustaste anklicken. Der Befehl “Cortana fragen” liefert dann Hinweise zu dem markierten Begriff. Nachteil der neuen Cortana Version…. Der Such Assistent lässt sich nicht mehr über einen zentralen Schalter komplett deaktivieren, vielmehr müssen nun alle Details wie z.B. die Spracherkennung, einzeln deaktiviert werden.
Des Weiteren gibt es noch die ein oder andere kleinere Detailanpassung. So lässt sich nun unter UPDATE UND SICHERHEIT eine Nutzungszeit definieren, in der bei wichtigen Updates kein automatischer Systemneustart angefordert wird. Der Defender kann nun auch parallel zu einem installieren Virenscanner aktiviert werden. Zudem gibt es jetzt einen sogenannten “Windows Preinstallation Environment Scan”, der den Rechner in eine WinPE Umgebung startet und dort besonders hartnäckige Schädlinge finden und entfernen soll. Auch bei Performance und Akkulaufzeit wurde geschraubt und es gibt natürlich an vielen Stellen wieder optische Anpassungen.
Für Business Kunden wurde vor allem im Security Bereich viel getan. So wurde die “Windows Hello” Funktionalität weiterentwickelt. So lässt sich nun nicht mehr nur Windows selbst per Biometrischer Anmeldung entsperren sondern es gibt nun auch eine Schnittstelle zum Ansteuern von Apps und Websites. Außerdem lassen sich nun per “Enterprise Data Protection” Dokumente, Apps und andere Daten direkt auf Dateiebene verschlüsseln. Abschließend gibt es auch ein neues “Windows Assessment Deployment Kit” (Windows ADK), mit der ein oder anderen neuen Funktion für Systemadministratoren.
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